Telekom will 50 000 in Billiglohn auslagern
Die Telekom plant über die Gründung von drei spezialisierten Servicegesellschaften zum ersten Juli diesen Jahres 50 000 Arbeitsplätze in die neuen Gesellschaften auszulagern. Ein paar private Equity Heuschrecken werden sich sicher finden. Die Wochenarbeitszeit soll von 34 auf mindestens 38 Stunden erhöht werden und die Löhne sollen *dem Marktniveau angenähert werden*, Berliner Umschau vom 22.3.07.
Fazit: 50 000 Mitarbeiter der Telekom sollen mehr und dafür billiger arbeiten, also weniger dafür bekommen, logisch? Weil das mit dem bisherigen Tarifvertrag nicht geht, versucht die Telekom eine Tarivflucht mit Auslagerungen. Die Mitarbeiter - wer sonst - sollen also die Fehler des Managementes bezahlen, das auf die Marktveränderungen nicht angemessen reagiert hat und immer mehr Kunden an die Konkurrenz verliert.
Die Gewerkschaft Verdi hält die geplante Auslagerung für unsinnig und unnötig und droht mit Streik, Computerwoche vom 22.3.07. Ein geharnischter Protestbrief macht die Runde.
Möglicherweise dient der Telekom auch BenQ der Telekom als Beispiel, wobei Siemens zeigte, wie man erst die Mitarbeiter besser mit laengerer Arbeitszeit ausbeutet und dann nach Verkauf entsorgen läßt.
Bei der Auslagerungen muß die Telekom den Mitarbeitern den Übergang nach BGB 613a schmackhaft machen. Was passiert aber, wenn die Mitarbeiter sich geschlossen gegen die Auslagerung aussprechen? Dann funktioniert die Auslagerung nicht. Deshalb wird die Telekom alles daran setzen, von den 50 000 eine Zustimmung zur Auslagerung zu bekommen.
Verdi's Kampf muß also nicht allein aus Streik bestehen, er kann auch darin bestehen, keiner Auslagerung eine Hand zu reichen, die Beschäftigten über ihre Rechte informieren und massenweise Widersprüche gegen eine Auslagerung zu bewirken. Mal sehen, wie das funktioniert?