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Telekom will 50 000 in Billiglohn auslagern

erstellt von valter zuletzt verändert: 30.08.2008 17:45
Die Pläne der Telekom, 50 000 Mitarbeiter auszulagern, und mit denselben Leuten die gleiche Arbeit nur zu geringeren Löhne machen zu lassen, stoßen auf den Widerstand der Gewerkschaft

Die Telekom plant über die Gründung von drei spezialisierten Servicegesellschaften zum ersten Juli diesen Jahres 50 000 Arbeitsplätze in die neuen Gesellschaften auszulagern. Ein paar private Equity Heuschrecken werden sich sicher finden. Die Wochenarbeitszeit soll von 34 auf mindestens 38 Stunden erhöht werden und die Löhne sollen *dem Marktniveau angenähert werden*, Berliner Umschau vom 22.3.07.

Fazit: 50 000 Mitarbeiter der Telekom sollen mehr und dafür billiger arbeiten, also weniger dafür bekommen, logisch? Weil das mit dem bisherigen Tarifvertrag nicht geht, versucht die Telekom eine Tarivflucht mit Auslagerungen. Die Mitarbeiter - wer sonst - sollen also die Fehler des Managementes bezahlen, das auf die Marktveränderungen nicht angemessen reagiert hat und immer mehr Kunden an die Konkurrenz verliert.

Die Gewerkschaft Verdi hält die geplante Auslagerung für unsinnig und unnötig und droht mit Streik, Computerwoche vom 22.3.07. Ein geharnischter Protestbrief macht die Runde.

Möglicherweise dient der Telekom auch BenQ der Telekom als Beispiel, wobei Siemens zeigte, wie man erst die Mitarbeiter besser mit laengerer Arbeitszeit ausbeutet und dann nach Verkauf entsorgen läßt.

Bei der Auslagerungen muß die Telekom den Mitarbeitern den Übergang nach BGB 613a schmackhaft machen. Was passiert aber, wenn die Mitarbeiter sich geschlossen gegen die Auslagerung aussprechen? Dann funktioniert die Auslagerung nicht. Deshalb wird die Telekom alles daran setzen, von den 50 000 eine Zustimmung zur Auslagerung zu bekommen.

Verdi's Kampf muß also nicht allein aus Streik bestehen, er kann auch darin bestehen, keiner Auslagerung eine Hand zu reichen, die Beschäftigten über ihre Rechte informieren und massenweise Widersprüche gegen eine Auslagerung zu bewirken. Mal sehen, wie das funktioniert?

(5) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Was heisst denn eigentlich "Billiglohn" ? Kann mal jemand konkrete Zahlen nennen damit man ein Gefühl dafür bekommt wo das Lohnniveau ist bzw sein wird ?!
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
"Was heisst denn eigentlich "Billiglohn" ? Kann mal jemand konkrete Zahlen nennen damit man ein Gefühl dafür bekommt wo das Lohnniveau ist bzw sein wird ?!"

Willst dich wohl schon darauf einstellen? JA so gehts, wenn man sich vom Klassenkampf verabschiedet: man will immer einen haben, der einem sagt, was das "angemessene" Lohnniveau ist, mit dem die Firma noch konkurrenzfähig ist und läßt sich das dann "einleuchten". DAs ist das Los, das man hat, wenn man für Lohn arbeiten gehen will: man muß sich dann für Unternehmer lohnen. Und das tut man umso mehr, je billiger man ist. Die Schlaumeyer, die jetzt kommen und von "sozialer Verantwortung" der Manager reden, die dann fehlt, wollen einfach nicht gelten lassen, daß Gewinne aus unbezahlter Arbeit bestehen und Unternehmen eben soviel davon kriegen wollen, wie geht.
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Hä ? Was geht ? Ich hab nur mal nach einer Orientierung gefragt weil ich nicht bei der Telekom arbeite und mal wissen wollte worum es überhaupt geht. Man kann natürlich auch die Fakten einfach ignorieren und ein bisschen dumm daher labern weil man grad einen schlechten Tag hat. Also, gibts jetzt Zahlen oder nicht ? Wenn ich mir Bekannte im Einzelhandel anschaue (die nebenbei gerne ihren Job machen) weiss ich halt nicht was hier unter "Billiglohn" verstanden wird und deswegen meine Frage. Das das alles nicht schön ist steht ausser Zweifel aber wie schlimm ist es denn wirklich ?
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Bei etlichen Auslagerungen, Kantine, Reinigung oder Reparaturen ging es um 10 - 20 % weniger Brutto. Doch das ist es nicht allein, weil viele tarifliche Werte wie Urlaubstage, Wochenarbeitszeiten sich auch noch ändern, und zwar nicht zum Vorteil.

Das ist wohl auch der Trick, daß man keine genaue Übersicht hat. Dabei übersieht man leicht, daß noch Überstunden, Altersschutz etc. wegfallen, wenn man einen Sondervertrag abschließt.

Mißtrauen ist angebracht, wenn dagegen Erfolgsbeteiligungen angeboten werden. Die gibt es meist nur wenig. Am liebsten möchte man Arbeitnehmer auch an Mißerfolgen beteiligen.
Samuelchen 15.08.2008 11:08
Ihr müst aufpassen das es Euch nicht so geht wie bei NXP. Erst die Stunden hoch schrauben ohne Lohnausgleich, dann wieder runter mit den Stunden dafür dann weniger Geld. Dann Auslagerung / Verkauf und dann Arbeitslos. Wo man hin schaut überall die gleiche Tour. Die Manager sind sowas von Gewissenlos ( es gibt ein paar Ausnahmen ) In Deutschland ist Ausverkauf und unsere Regierung schaut tatenlos zu.