Wahlen in Frankreich, Krisen bei Airbus und Alcatel und gemeinsame Aktionen
Der französische Wahlkampf um die Präsidentschaft, die in 2 Monaten zur Entscheidung kommen soll, wirft seine Schatten auf die Krisen beim Flugzeugbauer EADS und den Telekommunikationskonzern Alcatel-Lucent, bei denen die Jobs in tausenden verloren gehen sollen und dadurch neuen sozialen Sprengstoff in ungeahnter Größe schaffen.
Da solche Krisen ein Profilierungsthema für die sozialistische Kandidatin "Ségolène Royal":http://www.20min.ch/news/ausland/story/31197789 sind, werden sofort die nationalen Interessen der "französischen Wirtschaftspolitik":http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,467484,00.html gegeißelt und der Gegenkandidat und jetzige Innenminister Sarkozy verlangt auch prompt die Rückzahlung von Staatshilfen.
Wahlen müssen für die Politik keineswegs schlecht sein, wenn man an die erfolgreiche Weigerung der deutschen Regierung für eine Beteiligung am Irak-Krieg denkt.
Diesen beiden global handelnden Konzernen sind nationale Interessen längst fremd geworden. Bestenfalls die europäische Union könnte hier eingreifen, beantwortet aber Fragen nach Auflagen und Verfolgung von Arbeitnehmer Interessen bisher nicht.
Erste Kontakte zwischen den Interessenvertretern an verschiedenen Standorten beginnen sich zu formieren, doch effektiv sind sie so lange nicht, bis auch alle Standorte mit erfaßt werden. Nur im "französischen Wickipedia":http://fr.wikipedia.org/wiki/Conflit_social_Alcatel-Lucent_2007 werden die Alcatel Aktionen als soziale Bewegung beschrieben. Existiert doch bei Alcatel-Lucent bisher nur eine europäische Vertretung, die Interessen von Arbeitnehmern in Amerika und Asien wenig kennt und für deren Vertretung auch kein Mandat hat.
- Wann beginnen die Interessenvertreter sich wie die Konzerne global oder international abzusprechen und zu koordinieren?
- Wie lange wollen sich Arbeiter von EADS und Alcatel-Lucent sogar innerhalb eines Landes ignorieren, in dem die gleiche Sprache gegesprochen wird, statt gemeinsame Aktionen in Bremen, Stuttgart, Nürnberg und Hamburg durchzuführen?
- Warum werden die mit Sparprogrammen, Restrukturierung, Power8 und anderen, die Aktionäre befriedenden Schlagworten kaschierten Angriffe auf Arbeitnehmer nicht gemeinsam entlarvt und bloßgestellt?
Schließlich stehen bei der Deutschen Telekom noch einmal 60 000 Entlassungen neben 10000 EADS'lern und 12 500 bedrohten Job's bei Alcatel-Lucent zur Disposition. Sind das nicht genug gemeinsame Probleme für konzertierte Aktionen, man muß sie nur wollen.