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SAP will Gründung eines Betriebsrates verbieten

erstellt von valter zuletzt verändert: 25.08.2008 18:35
Das Walldorfer Softwarehaus will keinen Betriebsrat und geht gegen die Gründung gerichtlich vor. Das soziale Gewissen meint der Unternehmer selbst sein zu können. Arroganter kann man kaum sein.

SAP Mitarbeiter wollen gegen eine Mehrheit einen Betriebsrat gründen, wie er im Betriebsverfassungsgesetz vorgesehen ist, taz vom 6.3.06. Das will SAP mit allen Mitteln, ggf. auch gerichtlich verhindern.

Die in einer Abstimmung unterlegenen 9% der Belegschaft wollen die Einrichtung eines Betriebrates nun über das Mannheimer Arbeitsgericht erzwingen, das am 11. April entscheiden will, Berliner Morgenpost vom 13.3.06. Inzwischen macht der Aufsichtsrat mit dem Firmengründer mobil gegen die Betriebsratsgründung, PC-Welt und der Standard vom 13.3.06.

Das Problem ist für Außenstehende schwer zu verstehen, könnte doch die bisher schweigende Mehrheit die Zusammensetzung eines Betriebrates bestimmen. Oder hat das SAP Management Angst vor der bisher noch schweigenden Mehrheit, die sich von denen anstecken lassen könnte, die einen Betriebsrat wollen und die auch bereit waren, ihre Namen dafür herzugeben. Streit zwischen beiden Lagern ist von SAP schon vorprogrammiert.

Haben die SAP Manager nicht erkannt, wie gut ein Betriebsrat grundsätzlich ist und wie man ihn zu kollektiven Entscheidungen brauchen kann? Der prinzipielle Widerstand des SAP Managementes gegen das Betriebsverfassungsgesetz läßt allerdings vermuten, daß es noch mehr Probleme mit Gesetzeskonformität hat. Daß dieses Management auch das soziale Gewissen der Beschäftigten sein will, kann es wohl kaum glaubhaft machen. Fehlt jetzt nur der Hinweis auf weitere Verlagerungen der Arbeit nach China, die schon zu einem großen Teil in Indien ist.

Dann wird es allerdings höchste Zeit für die Gründung des Betriebsrates, der nichts anderes macht, als auf die Einhaltung von Gesetzen zu achten.

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