VW nimmt alle 1800 Kündigungen in Brasilien zurück
Der Automobilkonzern VW hat in seinem Billiglohnland einen Streik verloren, bei dem er seine Auslagerungspläne mit 1800 Kündigungen durchsetzen wollte. In der Eskalation hatte der Konzern noch mit Zwangsurlaub seine weiteren Werke aussperren wollen, Netzwerk IT vom 4.9.06. Nach erneuten Verhandlungen hat VW alle Kündigungen zurückgenommen, worauf der Streik ausgesetzt wurde, Spiegel vom 5.9.06.
Den Erfolg verdanken die Brasilianer auch ihrer Regierung, von der sie massive Rückendeckung bekamen. Die Regierung hatte wegen der angedrohten Massenentlassungen bereits genehmigte Kredite zurückbehalten und den Automobilkonzern zur Zusammenarbeit aufgefordert.
Brasilien hat eine sozialdemokratische Regierung, wie sie sich Arbeitnehmer wünschen, die ihnen im entscheidenden Moment hilft. Vielleicht ist dieser Erfolg ein Hinweis für Regierungen, ihren Arbeitnehmern zu helfen und für Arbeitnehmer, denen nichts anderes bleibt, als sich mit Streik zu wehren.
Beide Parteien haben sich eine Frist zur Einigung bis zum 15. September gesetzt. Danach könnte der Streik wieder aufflammen.