Das Netz vor der Lorenzkirche
Bei strahlendem Sonnenschein erschienen wie in vielen Städten auch in Nürnberg vor der Lorenzkirche einige hundert Demonstranten fast wie aus dem Nichts. Es waren vor allem junge Menschen, Familien mit Kindern, die ihren Unmut gegen die wieder Milliarden fordernden Banken kundtun wollten. Ohne die Organisatoren erkennen zu können, attac und Linke waren anwesend, packten engagierte Frauen Wolle aus und spannten damit ein Netz zwischen den Demonstranten. Das sollte bildlich gesprochen das Netz der einfachen Leute sein, die eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ausmachen.
Rettungsschirme waren kein Thema, sondern die gerechtere Verteilung des Reichtums, den immer wieder die angeblich systemrelevanten Banken für sich beanspruchen und nach 3 Jahren schon wieder Milliarden fordern, weil sonst der Euro, Griechenland oder das Geldsystem zusammenbräche. Bis heute wird an den Finanzplätzen ungehindert gezockt und gewettet, auf marode Währungen, Länder oder einfach mit Nichts in Leerverkäufen, bis für die Sozialsysteme nichts mehr übrig bleibt.
Diese Demos können der Beginn einer neuen Welle sein, die bereits viele Länder erfaßt hat. Wenn die in diesen Demos angekommene Mehrheit dann auch die Konsequenzen bei Wahlen zöge, hätten Regierungen, die bisher Banken und Industrie stützen, kaum noch eine Chance.