Der Leerverkauf verschuldeter Staaten
Griechenland steht vor der Zahlungsunfähigkeit, d.h. bekommt kein Geld an den Finanzmärkten zu passablen Bedingungen mehr geliehen. Na und, mag man sich fragen. Dann muß dieser Staat eben anders damit fertig werden, wie er seinen Verpflichtungen nachkommt. Wenn nichts mehr da ist, kann auch nicht mehr bezahlt werden. Banken, die den Griechen Geld geliehen haben, hätten warten oder die Kredite an ihre Bad-Bank auslagern müssen.
Nein, Griechenland ist systemrelevant für den Euro, meinen Regierungen. Deshalb machen europäische Staaten Kredite auf Kosten der Steuerzahler locker. Ein Länder-Finanzausgleich soll das nicht sein. Was das aber ist, weiß so recht keiner, auch wenn die Überschrift Währungsstabilität lautet.
Steckt dahinter, Einfluß auf die Souveränität des Staates zu nehmen, um über dessen Renten und Beamtengehälter mitzuentscheiden? Dann ist auch klar, gegen wen sich die Proteste in Griechenland richten.
Doch Leerverkäufe und andere Spekulationen gehen fröhlich weiter, obwohl schon in der Krise von 2008 erkannt wurde, dass das ungeregelte Zocken der Banken zum Kollaps des Finanzsystems führt. Die Finanzpresse geißelt sofort strengere Regeln, die bislang nur in Athen beschlossen wurden.