Sollen Lokführer wieder streiken?
- Sind die Kolleginnen und Kollegen bei der Eisenbahn übergeschnappt wie unsere Banker, die Milliardenverluste produzieren und Millionenboni einstecken oder sind die Lokführer sind realistische Menschen, die wie die meistens von uns einem harten Job für ein sehr bescheidenen Verdienst nachgehen?*
Was wollen die Lokführer?
Einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Eisenbahnunternehmen in Deutschland. Das würde die Jahresgehälter zwischen 30.000 und 45.000€ (gestaffelt nach Entgeltgruppe und Berufsjahren) für alle festschreiben, egal ob sie bei der Staatsbahn oder einem Privatunternehmen oder einer DB-Tochter bzw. der DB eigenen Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind.
Darum geht es bei dem Streik. Eine dank ihrer Stellung im Arbeitsprozess starke und dazu noch gut organisierte Berufsgruppe will das Lohndumping durch Zeitarbeit und Outsourcing/Privatisierung stoppen.
Und weil die meisten von uns seit Jahren nur eine Richtung auf dem Lohnzettel kennen – es geht nach unten - und mit jedem Jobwechsel der Lohn sinkt, sagen wir:
Die Lokführer haben recht! Sie sollen streiken bis sie ihre Forderungen durchgesetzt haben!
Was wollen sie auch?
Ein Ende unerträglicher Arbeitszeiten für die S-Bahn-Lokführer. Durch die ständig unregelmäßig wechselnden Arbeitsschichten und auf die Minute exakt eingetakteten Schichten (z.B. Arbeitsbeginn 4.07 Uhr) wird jede Planung unmöglich gemacht. Wochenende ist, wenn man frei hat, aber auch dann kann jederzeit ein Anruf zur Arbeitsaufnahme kommen und schon ist die Freizeit dahin. Solche Arbeitszeiten hält keine Familie auf Dauer aus. Von der eigenen Gesundheit wollen wir erst gar nicht reden.
Ein Streik der nicht weh tut, ist sinnlos. Klar ist es Mist, wenn z.B. die S-Bahn nicht fährt, wir nicht zur Arbeit kommen oder noch eine Stunde mehr Freizeit dafür opfern müssen. Wenn das der Preis ist, den wir zahlen müssen, damit endlich das Lohndumping gestoppt wird, dann werden wir ihn gerne zahlen.
- Solidarität mit den Lokführern
- Gemeinsamer Kampf gegen Lohndumping