Etwas Baustopp in Stuttgart
Nach der Eskalation mit einem massiven Polizeieinsatz und der Verhöhnung der Opfer erreicht eine weitere Großdemo mit bis zu 55 000 Teilnehmern erste Signale des Nachgebens. Der Abriß des Südflügels des Stuttgarter Bahnhofes wird bis zur Wahl gestoppt, um ständigen Demos weniger Gründe zu liefern.
Der Teil-Baustopp ist ein erster Erfolg der Demonstrationen. Die bereits gerissene Baulücke und die gefällten Bäume mahnen weiter an die Verschwendung von Milliarden für ein Prestige-Projekt, für das es auch einfachere Lösungen gibt.
Die Polizei behauptet unterdessen immer noch, daß die demonstrierenden Schüler die arme Polizei provoziert hätten. Das Gegenteil ist in vielen Clips im Web bereits zu sehen.
Was nun fehlt, ist die Auflösung des Landtages, um sofort Neuwahlen zu ermöglichen, da mit einem Rücktritt der verantwortlichen Landespolitiker nicht zu rechnen ist.
Ein Video als Zusammenfassung der Ereignisse mit einem Bericht über eine tragbare Lösung in Zürich steht im schweizer Videokanal . Am kommenden Samstag demonstrieren die Stuttgarter erneut, die sich nicht von Wasserwerfern und Pfefferspray einschüchtern lassen. Wie lange noch verschließen sich die Landespolitiker und die sie stützende Union vor der freien Meinung? Ein Schlichtungsversuch ohne Baustopp ist zum Scheitern verurteilt, weil er die Vorbedingung der BW-Regierung anerkennt, daß der bestehende Bahnhof auf jeden Fall abgerissen wird.