TSTG: Streik im Schienenlager! Was kommt als Nächstes?
Den Kollegen reicht es!
Die Mitarbeiter des Duisburger Schienenwerks TSTG verlieren die Geduld mit der IG Metall. Als im März 2012 den etwa 480 Arbeitern und Angestellten mitgeteilt wurde, dass das Werk geschlossen werden soll, kündigte die IGMetall einen Arbeitskampf an . Viel ist seitens der Gewerkschaft seitdem nicht passiert, so die Sicht vieler TSTG-Beschäftigter: Wirklich ernst zu nehmende Aktionen seien weder von der Gewerkschaft noch von der Betriebsratsführung organisiert worden. Es wurden Transparente aufgehangen, eine Demo führte abgelegen durch ein Waldstück zu einem Friedhof, vor Tor 1 wurden Grabeskreuze(!) aufgestellt, die Kollegen fühlen sich völlig unzureichend informiert. Inzwischen diskutieren Kollegen darüber, aus der Gewerkschaft auszutreten. Am Mittwoch platzte nun vielen TSTGlern der Kragen: Bei einer Betriebsversammlung verließen über die Hälfte der Anwesenden demonstrativ den Raum, während Vertreter der Geschäftsführung sprachen.
Wilder Streik in der Nachtschicht
In der Nachtschicht diskutierten einige Abteilungen weiter über die Versammlung und beschlossen, man wolle sich "nicht weiter an der Nase herum führen lassen." Wütend legten die Beschäftigten des Schienenlagers die Arbeit nieder. Dann zitierten sie den Betriebsratsvorsitzenden Mesaros aus dem Bett ins Werk, der sich seit Verkündung der Schließung aus ihrer Sicht genauso untätig gezeigt hatte wie die IG Metall: „Als dann endlich der BRV Mesaros eingetroffen war, legte dieser sein altbekanntes Tonband (Endlosschleife) auf, und hat die Schicht solange bequatscht bis diese wieder im „Sinne der Geschäftsführung“ die Arbeit aufgenommen hatte", berichtet ein Kollege.
Gerade diskutieren die Kollegen im Betrieb und auf dem Blog von Netzwerk IT, wie es nun weitergehen soll.
