„Für einen unbefristeten Streik in allen Ford-Werken!“

Die letzte „Rote Fahne“ hat bereits berichtet, dass Ford sein Werk im belgischen Genk mit 4.300 Beschäftigten schließen will. Kurz darauf wurde bekannt, dass der Konzern einen noch umfassenderen Arbeitsplätze-Kahlschlag in Europa plant. Auch im britischen Southampton und Dagenham will er Werke schließen. Die Produktion des Ford Transit soll aus Southampton ins türkische Werk Kocaeli verlagert werden. In Dagenham sollen Presswerk und Werkzeugbau geschlossen werden. Dadurch würden weitere 1.400 Arbeitsplätze vernichtet. Zusammen mit den 500 Arbeitsplätzen, die Ford in anderen Werken bereits vernichten will, sind damit insgesamt 6.200 Arbeitsplätze, 13 Prozent der europäischen Belegschaft, betroffen.

In einer aktuellen Extra-Ausgabe der Zeitung von Kollegen für Kollegen in den deutschen Werken des Ford-Konzerns und angegliederten Betrieben, „Scheinwerfer“, heißt es dazu: „Das braucht eine gebührende Antwort. Sofort nach der Verkündung der Schließungspläne haben unsere Kolleginnen und Kollegen in Genk mit Torblockaden begonnen, die seitdem rund um die Uhr weitergeführt werden. Sie wollen trotz der Kurzarbeit – die noch bis 12. November dauert – verhindern, dass Fahrzeuge und Zulieferteile für andere Betriebe das Werk verlassen. Zeitweilig haben sie auch die Teststrecke des Konzerns im belgischen Lommel blockiert. Die 350 Beschäftigten, die dort arbeiten, legten aus Solidarität ebenfalls für 24 Stunden die Arbeit nieder.
Wütend sind die belgischen Kolleginnen und Kollegen darüber, wie sie die Konzernleitung systematisch betrogen hat. Für das Versprechen, die Arbeitsplätze seien „gesichert“, ließen sich die Gewerkschaftsführungen schon vor zwei Jahren einen
12-prozentigen Lohnverzicht abpressen. Erst 2010 wurde das Werk mit 44 Millionen Euro vom flämischen Staat subventioniert. Dabei war die Werksschließung von langer Hand geplant. Seit Monaten bringen sie Produktionsteile aus Genk weg, die bei einem Streik Auswirkungen auf andere Werke hätten. Als der Plan durch Zeitungsberichte bekannt wurde, hat Ford schnell dementiert, um heimlich seine Verlagerungen weiter durchzuziehen. Das zeigt aber auch, wovor der Konzern am meisten Angst hat.
Der mutige Kampf der belgischen Kollegen ist genau richtig. Mit einem Weltkonzern wie Ford fertig zu werden, erfordert den gemeinsamen Kampf aller Ford-Belegschaften! Notwendig ist ein unbefristeter Streik in allen Ford-Werken – bis alle Schließungspläne vom Tisch sind!“
Ein hervorragender Auftakt dafür wäre der vom Europäischen Gewerkschaftsbund am 14. November geplante europaweite Aktions- und Streiktag – zumal am 12. November in Genk die Kurzarbeit endet.