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Hört der Mißbrauch von ethischen Werten in Manager Diskussionen nie auf?

erstellt von valter zuletzt verändert: 25.08.2008 18:15
Wirtschaftsethik, Managementethik, Brokerethik, Entlassungsethik sind Begriffe geworden wie Gaunerehre und Verbrechermoral. Sind sie wirklich Wert, was sie vorzugeben scheinen?

Unter dem Titel Geheime Spielregeln der Macht sponserte der Softwarehersteller Oracle eine Diskussionsreihe Ethik im Management am 17.9.07. An der Leipziger Eliteuni werden "verwortungsbewußte Manager":http://www.visavis.de/unternehmen/modules.php?name=News&file;=article&sid;=10358&mode;=ℴ=0&thold;=0 gesucht und dazu Ethik Kurse angeboten. Der französische Präsident Sarkozy fordert Ethik von Finanzmärkten, JungeWelt vom 11.9.07 und meint dabei Ethik der als Heuschrecken beschriebenen Hedge Fonds.

Unter der Bezeichnung Tagung ging es in Wien nach einem Bericht von Oracle nicht um Wirtschaft, sondern um Wertesysteme , die Manager schon immer gern für sich reklamieren, bekanntes Beispiel ist die Wal-Mart Ethik über das Liebesleben der Mitarbeiter.

Die Diskussion drehte sich offenbar auch um Spielregeln, die ansatzweise so etwas wie Ethik sein könnte. Die Wahrheit aber war die Machtkompetenz im Management. Doch was Spielregeln über Machtkompetenz noch mit Ethik gemein haben können, scheint nicht untersucht worden zu sein.

Ethik könne nach dieser Managerdiskussion von Bildung - skills - abhängen, als ob weniger Gebildete weniger ethisch denken. Dies ist im Ansatz schon ein grundlegender Trugschluß.

Die Diskussion um Macht in Netzwerken und Information zeigt dann endgültig, worum es der Diskussion ging, zumindest nicht um Ethik.

Ein anderes Beispiel ist die bei Siemens aufgedeckte Bestechung, die kaum in eine Bestechungsethik umdefiniert werden kann, auch wenn die Netzwerke dieses Konzerns noch teilweise funktionieren.

Für die Managerethik bei Oracle wird dann auch noch das Netzwerk in Form einer Teilnehmerliste mitgeliefert, zu dem wie zur Rechtfertigung des Titels auch namhafte Autoren aufgenommen wurden. Sind es die hier für die ethische Verbrämung benutzten Gäste nicht Wert, auch ohne Pseudoethik gesponsert zu werden?

Weitere, aussagefähige Hintergrundinformationen waren auf Anfrage nicht zu bekommen. Das läßt darauf schließen, daß auch bei Oracle die Ethik nur dazu dient, eine PR Veranstaltung zu begründen.

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